03. Jan 2023
Das Berner Pflanzenschutzprojekt ist im 2017 gestartet und ging im Dezember 2022 zu Ende. Das Projekt hat gezeigt, dass die Berner Bauernbetriebe aktiv an der Pflanzenschutzproblematik arbeiten: Die Anzahl mitmachender Betriebe hat sich jedes Jahr gesteigert.
Landwirtinnen und Landwirte welche sich am Projekt beteiligen, nehmen eine aktive Rolle ein, um die Situation der Oberflächengewässer zu verbessern. Folglich tragen sie zum positiven Image der Landwirtschaft und der Erarbeitung von wertvollem Praxiswissen bei. Durch die finanzielle Unterstützung können wirtschaftliche Risiken abgefedert werden.
Ziel des Projekts ist, den Einsatz von Pflanzenschutzmitteln (PSM) effizienter, sowie umweltschonender zu gestalten und dabei das Produktionspotential zu erhalten. Mit verschiedenen Massnahmen soll die Belastung der Gewässer durch Pflanzenschutzmittel reduziert werden. Landwirtinnen und Landwirte auf die negative Umweltwirkung von Pflanzenschutzmittel zu sensibilisieren, ist ein weiteres Ziel des Projektes. Dies ermöglicht die Förderungen von Alternativen, wie zum Beispiel das Ausbringen von Nützlingen oder eine mechanischen Unkrautbekämpfung.
Das Pflanzenschutzprojekt wird wissenschaftlich begleitet. Ein wichtiger Teil dabei ist das Monitoring: In den zwei Gewässer-Monitoringgebieten (Ballmoosbach und Chrümlisbach) stellen die Landwirte ihre aufbereiteten Feld-Daten zur Verfügung, damit die gemessenen Daten erklärt werden können. Das Projekt ist in seiner Konstellation, Gewässer- und Bewirtschaftungsdaten, zusammen mit den Monitoring-Landwirten und der Forschung, auszuwerten und gemeinsam praxistaugliche Lösungen zu finden, einzigartig. Unter anderem wird der Frage nachgegangen, welche Pflanzenschutzmittel auf welchem Weg in die Oberflächengewässer gelangen und welche Massnahmen wie nützen.
Die Beteiligung an den Massnahmen des Berner Pflanzenschutzprojektes war im Jahr 2022 leicht über den Erwartungen. Dies hatte zur Folge, dass einerseits das Budget voll ausgeschöpft wurde: die Berner Landwirtschaft hat das Maximum an Beiträgen abholen können.
Andererseits führte die hohe Beteiligung dazu, dass im letzten Jahr die Beiträge für die Feldmassnahmen (Massnahme 3 bis 11) angepasst werden mussten. Dieses Vorgehen entspricht der Bewirtschaftungsvereinbarung (Punkt 2 der Bewirtschaftungsvereinbarung Berner Pflanzenschutzprojekt).
Der Beitrag für diese Massnahmen (Querstreifen am Feldrand, Herbizid- und Totalherbizid-Verzicht, Reduktion des Fungizid- und Insektizid-Einsatzes, Trichogramma-Einsatz, seitliches Einnetzen, Verwirrungstechnik und Verzicht auf Herbizide im Rebbau) wird deshalb für das Jahr 2022 linear um 9.5% reduziert.
Trägerschaft des Berner Pflanzenschutzprojektes ist das Amt für Landwirtschaft und Natur (LANAT) des Kantons Bern und der Berner Bauern Verband.
Die Fachstelle Pflanzenschutz veröffentlicht wöchentlich die aktuellsten Beobachtungen und Empfehlungen. Der SMS-Service dazu kann gratis abonniert werden. Weiter sind die zurückgezogenen Pflanzenschutzmittel und ihre Aufbrauchfristen aufgeführt.