21. Feb 2022
Die höheren Preise für Hilfsstoffe wie Dünger, Energie und Proteine für die Fütterung der Tiere lassen die Produktionskosten im Nahrungsmittelanbau massgeblich steigen. Die Bauernbetriebe investieren folglich deutlich mehr Geld in ihre Produktion für gleichviel Ernteertrag. Diese Mehrkosten dürfen nicht nur den Produzentinnen und Produzenten zur Last fallen. Der Vorstand des Berner Bauern Verband fordert, dass sich die gesamte Wertschöpfungskette bis hin zum Konsumenten daran beteiligt.
Die Preisverhandlungen gestalteten sich vor dem Hintergrund steigender Produktionskosten einerseits und den generell steigenden Umweltanforderungen im Nahrungsmittelanbau andererseits, als herausfordernd. Der Berner Bauern Verband erwartet, dass die Verhandlungspartner und Konsumentinnen, den stetig zunehmenden Produktionskosten der Bauernfamilien Rechnung tragen. Es kann nicht sein, dass die Zusatzkosten vollumfänglich von den Bäuerinnen und Bauern übernommen werden müssen.
Zwei konkrete Beispiele:
Eine Preiserhöhung bei den Produzentenpreisen von 3-5 Franken pro dt. Brotweizen der Ernte 2021 würde den Effekt auffangen. Dies bedeutet bei einem durchschnittlichen Konsum von rund 50 kg Brot pro Jahr Zusatzausgaben für die Konsumenten von gerade mal 2-3 Franken.
Eine Preiserhöhung für die Kartoffelproduktion von mindestens 3.50 Franken pro dt wäre nötig, um die höheren Produktionskosten abfedern zu können. Für die Konsumentinnen würde das bei einem durchschnittlichen Konsum von rund 45kg / Jahr, gerade mal 90 Rp. Mehrkosten bedeuten. Wenn das Anbaurisiko bei wegfallenden Hilfsstoffen und zunehmenden Wetterextremen miteinbezogen wird, dann reicht diese Preiserhöhung nicht aus.
Auch die Tierhaltung ist von den steigenden Hilfsstoffpreisen betroffen. Aus diesem Grund müssen die Produzentenpreise auch in der Milch- und Fleischproduktion steigen.
Eine nachhaltige Landwirtschaft und gesunde Nahrungsmittel wollen wir alle. Diese haben aber ihren Preis und können nur mit fairen Einkommen erhalten und weiterentwickelt werden.
Der BEBV unterstützt den SBV und die Fachorganisationen bei den Verhandlungen zu Gunsten der Bauernbetriebe.