20. Sep 2023
Das nationale Moderhinkebekämpfungsprogramm startet per 1. Oktober 2024. Die Moderhinke kommt in der Schweiz in rund jeder vierten Schafherde vor. Die bakterielle Klauenerkrankung ist für die betroffenen Tiere sehr schmerzhaft und führt zu grossen wirtschaftlichen Schäden.
Hintergrund des Programms ist ein Entscheid im nationalen Parlament aus dem Juni 2015. Das Parlament hat den Bundesrat beauftragt, die Voraussetzungen für eine schweizweit koordinierte Bekämpfung der Moderhinke der Schafe zu schaffen (Motion NR Hassler 14.3503). Am letzten Mittwoch hat die Kantonstierärztekonferenz nun dem Start des nationalen Programms per 1. Oktober 2024 zugestimmt.
Ziel des Bekämpfungsprogramms ist, dass die Moderhinke nach fünf Jahren nur noch in weniger als 1% aller Schafhaltungen vorkommt. Im Winterhalbjahr, jeweils zwischen dem 1. Oktober und dem 31. März, sollen alle Schafherden mit Tupferproben auf Moderhinke untersucht werden. Von Moderhinke betroffene Herden werden gesperrt und müssen durch die Tierhaltenden saniert werden. Sanierte Herden sollen durch ein Tierverkehrskonzept, das Moderhinke-freie Herden vor dem Kontakt mit nicht freien Herden schützt, sowie durch gezielte Biosicherheitsmassnahmen der Tierhaltenden vor Neuinfektionen geschützt werden. Die genauen Vorgaben werden vom BLV gemäss Tierseuchenverordnung ausgearbeitet.
Das AVET wird die Organisation des Bekämpfungsprogramms im Kanton Bern in den nächsten Wochen in Zusammenarbeit mit den Tierärztinnen und Tierärzten und mit der Branche starten.