01. Jul 2022
Die festgelegten Ernterichtpreise für Brotgetreide liegen weit unter der vom Berner Bauern Verband geforderten Erhöhung von CHF 8.-/dt und somit deutlich unter dem Mehraufwand der Landwirtinnen und Landwirte im Getreideanbau. Dieser Gap ist inakzeptabel und fällt vollumfänglich zu Lasten der Bauernfamilien.
Die Landwirtinnen und Landwirte verdienen beim Getreideanbau trotz steigender Preise auf dem Weltmarkt und den massiv gestiegenen Produktionskosten weniger als noch vor einem Jahr. Die Schweiz kauft lieber auf dem Weltmarkt Getreide ein, welches dann für ärmere Länder fehlt. Anstatt mit einer fairen Preiserhöhung den Brotgetreideanbau in der Schweiz zu fördern, passiert genau das Gegenteil.
Der Berner Bauern Verband fordert faire Getreiderichtpreise und dass die Mehrkosten auf die gesamte Wertschöpfungskette verteilt werden. Dieses Ziel wurde bei weitem verfehlt und muss für die Festlegung der Herbstrichtpreise zwingend korrigiert werden. Dazu müssen «echte» Preisverhandlungen stattfinden und das aktuelle System im Getreideanbau korrigiert werden. Passiert dies nicht, so wird die neue Absicht des Bundesrates - die pflanzliche Ernährung in der Schweiz zu pushen - schon vor dem Start scheitern.
Der Berner Bauern Verband wird zusammen mit dem Schweizer Bauernverband weitere Massnahmen seitens Landwirtschaft prüfen. Wird kein fairer Getreidepreis bezahlt, ist es fraglich, wie viele Betriebe in Zukunft noch Getreide anbauen werden.