21. Okt 2022
An der Sitzung des Grossen Vorstandes Mitte Oktober wurde vom Gast Christan Hofer, Direktor des BLW, der Einbezug der landwirtschaftlichen Basis in die Weiterentwicklung der Agrarpolitik gefordert. Auch an die Kantonale Verwaltung und an unsere Marktpartner richtet der BEBV Erwartungen. Weiter haben sich an der Sitzung zwei Kandidaten für das Präsidium BEBV vorgestellt.
Christian Hofer hat dem Grossen Vorstand die Strategie des BLW zur Weiterentwicklung der Agrarpolitik vorgestellt. Die mangelnde Berücksichtigung von Anliegen der landwirtschaftlichen Basis wurde kritisiert und ein frühzeitiger Einbezug deren Anliegen gefordert. Der BEBV erwartet vom BLW, dass zukünftig vermehrt Landwirtschaftsvertreter*innen in Arbeitsgruppen mitarbeiten können. Weiter müssen die zielführendsten Massnahmen aus dem Berner Pflanzenschutzprojekt auch in Zukunft finanziell unterstützt werden. Zudem soll die finanzielle Situation der Landwirtschaftsbetriebe bezüglich Absenkpfade überprüft und die Versorgungssicherheitsbeiträge weniger stark gesenkt werden. Es geht um Perspektiven der Bauernfamilien, die Produktionsbereitschaft und insgesamt um die Versorgungssicherheit mit regional nachhaltig produzierten Lebensmittel in der Schweiz.
Der Grosse Vorstand eruiert nach einer gesamtheitlichen Lagebeurteilung zusätzlich folgenden Handlungsbedarf:
Via Pilotprojekt soll evaluiert werden, wie die angestrebte Arbeitseffizienzsteigerung von 50% bis im Jahr 2050 erreicht werden soll (Strategie BLW)
Dem Amt für Landwirtschaft und Natur des Kantons Bern wird beantragt, dass es in allen sechs Berner Regionen die finanziellen Auswirkungen der Absenkpfade zeitnah berechnet, die richtigen Schlüsse zieht und gemeinsam mit anderen Kantonen beim BLW interveniert
Die Produzentenpreise müssen weiter gesteigert werden. Die Mehrkosten durch erhöhte Energie- und Hilfsmittelpreise können nicht alleine von den Bauernfamilien getragen werden
Die Kostentransparenz in der ganzen Wertschöpfungskette muss besser werden. Krisenzeiten verstärken das Regime der unverhältnismässigen Margen, welche den Produzenten verloren gehen
Als Kandidaten für das BEBV Präsidium haben sich Ueli Fahrni aus Rumisberg und Jürg Iseli aus Zwieselberg den Fragen der Vorstandsmitglieder gestellt. Sie gaben dazu Auskunft, wie sie den BEBV weiterentwickeln und die Mitglieder für sich abholen wollen. Sie sind nun bereit für Auftritte in den Regionen und Fachorganisationen. Die Wahl der neuen Präsidentin / des neuen Präsidenten erfolgt am 28. März 2023 durch die Mitgliederversammlung. Bis dahin können sich Interessierte für das Amt melden.