10. Mär 2023
Unzählige neue Massnahmen und Vorschriften, Aufzeichnungspflichten und komplizierte Datenerhebungen: die rote Linie ist definitiv überschritten Die Stellungnahme des Berner Bauern Verbandes zum Landwirtschaftlichen Verordnungspaket 2023 ist nur eine Seite lang und zeigt auf, mit welchem Ansatz Agrarpolitik und Verwaltung, gemeinsam mit der praktizierenden Landwirtschaft, einen Spurwechsel möglich machen können. Es gilt, sich nicht mehr in den Details zu verlieren, sondern den Fokus auf eine nachhaltige Land- und Ernährungswirtschaft zu lenken.
Betriebsleiterinnen und Betriebsleiter sollen die Möglichkeit erhalten, den IST-Zustand ihres Betriebes in verschiedenen Bereichen zu ermitteln. Anschliessend sollen sie selber bestimmen können, mit welchen Massnahmen sie ihre definierten Ziele erreichen wollen. Durch persönliche Weiterbildung, im Arbeitskreis oder durch gezielte Beratung erarbeiten sie sich das nötige Fachwissen. Das Berner Pflanzenschutzprojekt hat gezeigt, dass die Landwirtinnen und Landwirte durch Eigeninitiative Pflanzenschutzmitteleinträge ins Gewässer reduzieren können, ohne Ertragseinbussen. Das nötige Fachwissen haben sie sich angeeignet, Schächte abgedeckt, Waschplätze gebaut, Pufferstreifen angelegt. Sie wissen nun auf welchen Parzellen ganz auf PSM verzichtet werden kann und auf welchen nur teilweise. Die Vorgehensweise via Eigeninitiative ermöglicht Kreisläufe zu schliessen, Zielkonflikte vor Ort zu lösen und einen echten Mehrwert zu generieren. Der Berner Bauern Verband begrüsst alle Anstrengungen von Politik und Verwaltung, welche den administrativen Aufwand in der Landwirtschaft reduzieren und den Bauernfamilien Mitbestimmung und Selbstverantwortung zur Zielerreichung geben.